Baba de Camelo zählt zu den klassischen portugiesischen Desserts, die mit wenigen Zutaten und wenig Aufwand ein intensives Geschmackserlebnis bieten. Die Hauptzutaten sind gesüßte Kondensmilch und Eier – daraus entsteht eine luftige, karamellige Creme mit feiner Textur und einem intensiven Aroma. Das Dessert ist in ganz Portugal beliebt und wird besonders gern bei Familienessen und Festen serviert.
Der Name „Baba de Camelo“ bedeutet übersetzt „Kamel-Sabber“. Der Ursprung dieser kuriosen Bezeichnung ist unklar, sorgt aber oft für Schmunzeln. Geschmacklich überzeugt das Dessert mit einer angenehmen Süße, die an Toffee erinnert. Es lässt sich gut vorbereiten und kalt servieren – ideal für warme Sommertage oder als krönender Abschluss eines traditionellen portugiesischen Menüs.
Ein Blick auf die Herkunft und Bedeutung
Obwohl Baba de Camelo heute zur Standardauswahl vieler portugiesischer Dessertkarten gehört, ist seine Geschichte vergleichsweise jung. Einer populären Erzählung nach wurde das Dessert im frühen 20. Jahrhundert erstmals serviert, als eine Gastgeberin kurzfristig ein Dessert improvisieren musste. Sie griff zu dem, was im Vorrat war: gesüßte Kondensmilch und Eier. Das Ergebnis war so überzeugend, dass sich die Zubereitung im ganzen Land verbreitete.
Im Gegensatz zu vielen traditionellen Süßspeisen aus Portugal, die oft auf Klöstern oder der bäuerlichen Küche beruhen, ist Baba de Camelo also ein modernes Produkt der Improvisation. Die Einfachheit des Rezepts und der intensive Geschmack machten es jedoch rasch zum Publikumsliebling.
Zutaten und Zubereitung – So gelingt Baba de Camelo
Die klassische Version kommt mit gerade einmal zwei Hauptzutaten aus:
Zutaten für 4 Portionen:
- 1 Dose gezuckerte Kondensmilch (ca. 400 g)
- 4 Eier (Größe M)
Optional für Topping:
- Gehackte Mandeln
- Zimt
- Keksbrösel oder Schokoraspel
Zubereitung:
- Karamellisieren der Kondensmilch:
Die ungeöffnete Dose gesüßte Kondensmilch für ca. 2 Stunden in einem Topf mit Wasser vollständig bedeckt köcheln lassen. So entsteht ein cremiger Milchkaramell (ähnlich wie Dulce de Leche). Danach vollständig abkühlen lassen. - Trennen der Eier:
Eigelb und Eiweiß in zwei Schüsseln trennen. - Karamellcreme anrühren:
Die karamellisierte Kondensmilch mit den Eigelben glattrühren, bis eine homogene Masse entsteht. - Eischnee schlagen:
Die Eiweiße steif schlagen und vorsichtig unter die Creme heben. Dabei nicht zu stark rühren, um die luftige Konsistenz zu erhalten. - Anrichten:
Die Creme in Gläser oder Schalen füllen und für mindestens 2 Stunden kaltstellen. - Servieren:
Vor dem Servieren nach Belieben mit Mandeln, Zimt oder Bröseln garnieren.
Baba de Camelo – Cremig, süß und typisch portugiesisch
Der große Vorteil liegt in der Kombination aus einfacher Zubereitung und luxuriösem Geschmack. Durch das Karamell erhält das Dessert Tiefe, während das aufgeschlagene Eiweiß für Leichtigkeit sorgt. Die kühle Textur macht es zur perfekten Nachspeise – gerade nach herzhaften Gerichten wie Bacalhau, Gegrilltem Schweinefleisch oder Caldo Verde.
Da das Dessert vollständig ohne Mehl auskommt, ist es auch für eine glutenfreie Ernährung geeignet – ein weiterer Pluspunkt für Gäste mit besonderen Anforderungen.
Tipps für Varianten und Abwandlungen
Wer das Original abwandeln möchte, findet zahlreiche Möglichkeiten:
- Mit Kaffee: Etwas Espresso unter die Karamellcreme rühren für ein kräftigeres Aroma.
- Mit Likör: Ein Schuss Amaretto oder Kaffeelikör verleiht eine interessante Note.
- Mit Sahne: Eine Schicht geschlagene Sahne obendrauf macht das Dessert noch festlicher.
- Vegane Alternative: Mit pflanzlicher Kondensmilch und Eiersatzprodukten ist eine vegane Version ebenfalls machbar – das verändert allerdings Geschmack und Konsistenz leicht.
Baba de Camelo in der portugiesischen Gastronomie
In vielen portugiesischen Restaurants ist Baba de Camelo Teil der Dessertkarte. Besonders in rustikalen Tavernen oder auf Dorffesten wird es häufig angeboten. Auch bei privaten Einladungen gehört es zum Repertoire klassischer Nachspeisen, ähnlich wie Arroz Doce (Milchreis) oder Pudim Flan.
Ein Hinweis für Reisende: Wer Baba de Camelo im Restaurant bestellt, sollte sich auf ein eher süßes Erlebnis gefasst machen. In Portugal wird traditionell großzügig mit Zucker gearbeitet – ein Glas Wasser oder Espresso dazu ist empfehlenswert.
Fazit: Ein einfaches Dessert mit großem Geschmack
Baba de Camelo steht exemplarisch für die portugiesische Dessertkultur: süß, unkompliziert, traditionsverbunden – und immer ein bisschen überraschend. Trotz seines seltsamen Namens ist das Dessert eine echte Delikatesse. Wer Portugal liebt und ein einfaches, hausgemachtes Dessert sucht, sollte es ausprobieren oder selbst zubereiten.
Weiterführende Links:
- Mousse de Laranja com Crema- Fruchtig & Cremig
- Mil Folhas: Ein klassisches portugiesisches Dessert
- Ovos Moles– ein portugiesisches Dessert aus Aveiro
- Pão de Ló- beliebter portugiesischer Kuchen
- weitere portugiesische Gerichte
Probiere Baba de Camelo selbst aus oder genieße es bei deiner nächsten Portugalreise! Entdecke weitere portugiesische Köstlichkeiten auf costa-portugal.de.