Caldo Verde ist eine der bekanntesten und beliebtesten Suppen der portugiesischen Küche. Ursprünglich aus dem Norden Portugals, genauer aus der Region Minho, ist diese einfache, aber schmackhafte Suppe mittlerweile in ganz Portugal und auch international sehr geschätzt. Sie ist das perfekte Gericht für kalte Tage und wird traditionell zu Feierlichkeiten wie dem Fest von São João oder bei Familienfesten serviert.
Die Hauptzutaten dieser Suppe sind Grünkohl (Couve Galega), Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Chouriço, eine typische portugiesische Paprikawurst. Die Kombination aus diesen einfachen Zutaten ergibt ein Gericht, das sowohl nahrhaft als auch voller Geschmack ist.
Das Besondere am Caldo Verde ist die Art, wie der Grünkohl vorbereitet wird: Er wird in hauchdünne Streifen geschnitten, wodurch er seine einzigartige Textur in der Suppe erhält. Diese Zubereitungsmethode verleiht dem Gericht nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich seine besondere Note. Obwohl Caldo Verde auf der ganzen Welt nachgekocht wird, liegt der Schlüssel zum authentischen Geschmack in der Verwendung hochwertiger Zutaten.
Die Geschichte von Caldo Verde
Caldo Verde wurde in ländlichen Gegenden Portugals entwickelt, wo einfache und leicht zugängliche Zutaten verwendet wurden. Das Gericht ist eng mit der bäuerlichen Küche verbunden, die Wert darauf legt, nahrhafte und herzhafte Speisen zuzubereiten, die den Körper auch bei harter Arbeit stärken. Die Suppe wurde oft mit selbst angebautem Grünkohl und Kartoffeln gekocht, und auch die Chouriço wurde oft lokal hergestellt.
In Portugal wird Caldo Verde traditionell als Vorspeise serviert, gefolgt von einem Hauptgericht, aber in einigen Regionen wird sie auch als Hauptmahlzeit genossen, besonders wenn sie mit Brot und zusätzlicher Chouriço serviert wird. Die Suppe hat sich von einem schlichten Bauerngericht zu einem Symbol der portugiesischen Küche entwickelt und ist heute in Restaurants und Haushalten überall zu finden.
Das Rezept für Caldo Verde
Zutaten für 4 Personen:
- 300 g Grünkohl (oder Couve Galega)
- 500 g Kartoffeln
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 150 g Chouriço (oder alternativ Paprikawurst)
- 50 ml Olivenöl
- 1 Liter Gemüse- oder Fleischbrühe
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Die Vorbereitungen:
Zuerst den Grünkohl waschen und in feine Streifen schneiden. Falls du keinen Couve Galega findest, kannst du auch herkömmlichen Grünkohl verwenden, aber das Original verwendet den speziellen portugiesischen Kohl. Anschließend die Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch ebenfalls schälen und fein hacken. - Die Basis der Suppe:
Erhitze in einem großen Topf das Olivenöl und füge die gehackte Zwiebel sowie den Knoblauch hinzu. Lasse alles bei mittlerer Hitze anbraten, bis die Zwiebeln glasig werden. Dann gib die Kartoffeln hinzu und brate sie kurz mit. - Das Kochen der Suppe:
Gieße die Gemüse- oder Fleischbrühe in den Topf und bringe alles zum Kochen. Reduziere danach die Hitze und lasse die Kartoffeln etwa 20 Minuten köcheln, bis sie weich sind. Mit einem Pürierstab oder Kartoffelstampfer die Kartoffeln direkt im Topf zerdrücken, um eine cremige Konsistenz zu erhalten. Das ergibt die samtige Basis der Suppe. - Den Grünkohl hinzufügen:
Sobald die Suppe glatt und sämig ist, gibst du die Grünkohlstreifen hinzu. Lasse den Kohl etwa 5-10 Minuten bei schwacher Hitze ziehen, bis er weich ist, aber noch eine leichte Bissfestigkeit hat. Der Kohl sollte seine leuchtend grüne Farbe behalten, was das typische Aussehen der Suppe ausmacht. - Die Chouriço vorbereiten:
In der Zwischenzeit die Chouriço in dünne Scheiben schneiden und in einer separaten Pfanne ohne zusätzliches Öl leicht anbraten. Die gebräunten Wurstscheiben verleihen der Suppe einen würzigen und rauchigen Geschmack. - Finale Schritte:
Füge die Chouriço zur Suppe hinzu oder lege sie als Garnitur oben auf, je nachdem, wie du sie bevorzugst. Schmecke die Suppe mit Salz und Pfeffer ab und rühre einen letzten Schuss Olivenöl unter, um den Geschmack abzurunden. - Servieren:
Caldo Verde wird traditionell in tiefen Tellern oder Schalen serviert. Ein Stück frisches, knuspriges Brot – am besten portugiesisches Maisbrot – passt hervorragend dazu und macht die Mahlzeit komplett.
Tipps für die Zubereitung:
- Variation: Manche Familien fügen der Suppe auch weißen oder schwarzen Pfeffer hinzu, um ihr eine leichte Schärfe zu verleihen.
- Vegetarische Version: Für eine vegetarische oder vegane Variante kannst du die Chouriço weglassen und die Suppe nur mit Gemüsebrühe zubereiten. Ein Schuss geräuchertes Paprikaöl kann hier eine gute Alternative für den fehlenden Rauchgeschmack sein.
- Vorbereitung: Caldo Verde lässt sich gut vorbereiten und schmeckt am nächsten Tag oft sogar noch besser, da die Aromen sich weiter entwickeln.
Der perfekte Begleiter für portugiesische Feste
Caldo Verde ist nicht nur eine Suppe, sondern ein Teil der portugiesischen Kultur. Bei festlichen Anlässen, wie Hochzeiten, Taufen oder auch Volksfesten, wird sie oft als wärmende Vorspeise serviert. Besonders in den kühleren Monaten ist sie ein fester Bestandteil vieler Speisepläne in Portugal.
Diese einfache, aber dennoch geschmacklich komplexe Suppe bietet nicht nur Komfort an kalten Tagen, sondern steht auch symbolisch für die portugiesische Fähigkeit, aus einfachen Zutaten ein schmackhaftes und sättigendes Gericht zu kreieren. Wenn du also ein Stück Portugal in deine Küche bringen möchtest, ist Caldo Verde das perfekte Rezept dafür.
Weiterführende Links:
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