Abacaxi assado no forno- Portugiesische Ofen Ananas

Die portugiesische Küche ist bekannt für ihre Einfachheit, ihre regionalen Zutaten und den harmonischen Ausgleich zwischen süß und herzhaft. Ein besonders köstliches Beispiel dafür ist Abacaxi assado no forno, also gebackene Ananas im Ofen. Dieses traditionelle Dessert vereint tropische Frische mit aromatischen Gewürzen und der typischen portugiesischen Vorliebe für karamellisierte Süßspeisen. Es ist ein Genuss, der in ganz Portugal gern serviert wird – von familiären Sonntagsessen bis hin zu festlichen Menüs in Restaurants.

Die Ananas kam im 16. Jahrhundert über die portugiesischen Seefahrer aus Südamerika nach Europa. Besonders auf den Azoren, genauer auf der Insel São Miguel, begann man schon im 19. Jahrhundert mit dem Anbau dieser exotischen Frucht in Gewächshäusern. Noch heute gilt die dort produzierte „Ananás dos Açores“ als Delikatesse mit geschützter Herkunftsbezeichnung (DOP).

In Portugal wird die Ananas nicht nur frisch gegessen, sondern auch in vielen Rezepten verarbeitet – vom Fruchtsalat bis zum warmen Dessert. Eine der beliebtesten Varianten ist die im Ofen gebackene Version: Abacaxi assado no forno. Die Wärme intensiviert den Geschmack der Frucht, der Zucker karamellisiert leicht, und zusammen mit Zimt und Wein entsteht ein Duft, der an portugiesische Festtage erinnert.


Das traditionelle Rezept für Abacaxi assado no forno

Zutaten (für 4 Personen):

  • 1 reife Ananas
  • 4 EL brauner Zucker
  • 1 TL Zimt
  • 1 kleines Stück Butter (ca. 30 g)
  • 100 ml Weißwein oder Portwein (alternativ Orangensaft)
  • Optional: 1–2 EL Honig oder 1 Schuss Rum

Zubereitung:

  1. Vorbereitung: Den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Ananas schälen, den holzigen Strunk entfernen und in dicke Scheiben oder Stücke schneiden.
  2. Backform vorbereiten: Eine feuerfeste Form leicht mit Butter einfetten.
  3. Würzen: Die Ananasstücke hineinlegen, mit braunem Zucker bestreuen und Zimt darübergeben.
  4. Flüssigkeit hinzufügen: Den Weißwein oder Portwein über die Ananas gießen. Ein Stück Butter auf die Früchte legen.
  5. Backen: Für etwa 25–35 Minuten im vorgeheizten Ofen backen, bis die Ananas goldbraun ist und der Zucker karamellisiert.
  6. Servieren: Warm servieren, idealerweise mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks geschlagener Sahne. Auch pur mit etwas Zimt bestäubt ist es ein Genuss.

Tipp: Wer es besonders aromatisch mag, kann beim Backen eine halbe Vanilleschote mit in die Form legen oder den Zucker teilweise durch Honig ersetzen.


Warum Abacaxi assado no forno so beliebt ist

Das Geheimnis dieses Desserts liegt in seiner Einfachheit. In Portugal liebt man Gerichte, die mit wenigen Zutaten auskommen, aber voller Geschmack sind. Die Kombination aus süß, fruchtig und würzig macht es zu einem perfekten Abschluss jedes Essens. Zudem passt es sowohl in den Sommer – wenn man leichte, frische Desserts bevorzugt – als auch in den Winter, wenn warme Aromen und Zimt besonders geschätzt werden.

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit ist die Tradition des Backens mit Wein. Portugiesische Rezepte nutzen häufig Weißwein oder Portwein, um Früchte zu aromatisieren. Dadurch entsteht ein feines Gleichgewicht zwischen Süße und Säure, das typisch für die portugiesische Dessertkultur ist.


Serviervorschläge und Variationen

In der portugiesischen Gastronomie wird Abacaxi assado no forno oft direkt aus der Backform serviert, während in Restaurants dekorativ angerichtete Portionen auf Desserttellern üblich sind.

Beliebte Varianten:

  • Mit Portwein: klassisch und elegant, leicht süßlich.
  • Mit Orangensaft und Honig: besonders beliebt an der Algarve.
  • Mit Rum oder Likör: für ein intensiveres Aroma.
  • Mit Kokosraspeln bestreut: tropisch und leicht exotisch.

Auch als Beilage zu Vanilleeis, Pudding oder Käsekuchen ist gebackene Ananas hervorragend geeignet.


Kultureller Bezug und regionale Besonderheiten

In vielen portugiesischen Familien ist Abacaxi assado no forno ein beliebtes Dessert an Weihnachten oder Neujahr, wenn reichhaltige Mahlzeiten mit einem fruchtigen Abschluss enden. Besonders in der Region Centro und Alentejo wird das Dessert gern serviert, oft begleitet von einem Glas Moscatel de Setúbal oder Licor Beirão.

Auf den Azoren, wo die Ananas unter Glas angebaut wird, gilt sie als kulinarisches Symbol der Insel São Miguel. Besucher können dort sogar die Ananasplantagen von Fajã de Baixo besichtigen und frisch geerntete Früchte probieren, die sich ideal für das Ofengericht eignen.


Gesund und aromatisch zugleich

Neben dem Geschmack hat die Ananas auch gesundheitliche Vorteile. Sie enthält das Enzym Bromelain, das die Verdauung unterstützt und entzündungshemmend wirkt. Durch das Backen wird sie besonders bekömmlich und leicht verdaulich. In Kombination mit Zimt und etwas Wein entsteht ein Dessert, das nicht nur den Gaumen, sondern auch den Magen erfreut.


Fazit: Ein Stück Portugal aus dem Ofen

„Abacaxi assado no forno“ zeigt, wie portugiesische Küche Einfachheit und Raffinesse verbindet. Dieses Dessert vereint tropische Frische, aromatische Wärme und die Liebe der Portugiesen zum Genuss. Es ist ein Rezept, das sich leicht nachkochen lässt und dennoch den Geschmack Portugals auf den Tisch bringt – perfekt für Gäste oder als süßer Abschluss eines gemütlichen Abends.


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