Pica-Pau – Portugiesische Rind- und Schweinefleischhappen

Die portugiesische Küche ist reich an traditionellen Gerichten, die sowohl im Alltag als auch in geselliger Runde ihren festen Platz haben. Ein Klassiker ist Pica-Pau, ein Gericht aus zarten Fleischhappen, die in einer würzigen Sauce serviert werden. Pica-Pau gilt als typisches „Petisco“ (portugiesische Tapas) und wird oft in Kombination mit Brot, Oliven und Bier oder einem Glas Wein gegessen.

Das Gericht hat seinen Namen vom Specht („pica-pau“ auf Portugiesisch), da die Gäste beim Essen mit kleinen Gabeln oder Zahnstochern immer wieder in das Fleisch „picksen“. Ob in einer rustikalen Taverne, in einer modernen Bar oder bei einem gemütlichen Abendessen zuhause – Pica-Pau ist ein echter Publikumsliebling.


Geschichte und Bedeutung von Pica-Pau

Die Ursprünge des Pica-Pau liegen in der traditionellen portugiesischen Alltagsküche. Ursprünglich wurde das Gericht als einfache und preiswerte Mahlzeit zubereitet, die schnell sättigte und sich leicht in größeren Mengen herstellen ließ. Heute ist Pica-Pau ein Symbol für portugiesische Geselligkeit. Es ist nicht nur eine Mahlzeit, sondern vielmehr ein kulinarisches Erlebnis, das man mit Familie und Freunden teilt.

Der Klassiker ist vor allem im Zentrum Portugals verbreitet, etwa in Lissabon oder Coimbra. Doch auch im Norden und Süden findet man Pica-Pau in vielen Restaurants und Bars. Besonders beliebt ist das Gericht als herzhafter Snack zu einem frisch gezapften Bier oder einem Glas Vinho Verde.


Pica-Pau – Rezept für portugiesische Fleischhappen

Zutaten für 4 Personen

  • 700 g Fleisch (wahlweise Schweinelende, Schweineschulter, Rinderhüfte oder Rinderfilet)
  • 4 Knoblauchzehen (fein gehackt)
  • 3 EL Olivenöl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 150–200 ml trockener Weißwein oder Bier
  • 2 EL Senf (mittelscharf oder grobkörnig)
  • 1 TL Paprikapulver (edelsüß oder scharf, nach Geschmack)
  • ½ TL Piri-Piri oder Chiliflocken (optional für Schärfe)
  • 100 g Essiggurken (in Scheiben geschnitten)
  • 100 g grüne Oliven (entsteint)
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer
  • Frisches Brot (Baguette oder portugiesisches Maisbrot)

Zubereitung

  1. Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden und leicht salzen.
  2. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch und Lorbeerblätter zugeben und kurz anrösten.
  3. Fleischwürfel bei hoher Hitze rundum kräftig anbraten, damit sie außen Farbe bekommen.
  4. Mit Weißwein oder Bier ablöschen. Senf und Paprikapulver einrühren und die Sauce einige Minuten einkochen lassen.
  5. Nach Belieben mit Piri-Piri oder Chiliflocken schärfen.
  6. Zum Schluss Oliven und Essiggurken hinzufügen, kurz erhitzen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  7. Heiß servieren, dazu frisches Brot reichen, um die würzige Sauce aufzunehmen.

Unterschiede zwischen Schwein und Rind

  • Pica-Pau de Porco (Schweinefleisch): Klassisch und rustikal. Schweinefleisch darf etwas länger schmoren (ca. 10–15 Minuten), wodurch es besonders aromatisch wird.
  • Pica-Pau de Novilho (Rindfleisch): Modernere Variante. Rindfleisch nur kurz anbraten und wenige Minuten garen (ca. 5–7 Minuten), damit es innen zart und saftig bleibt.

So kannst du mit demselben Rezept beide traditionellen Varianten zubereiten.


Varianten von Pica-Pau

Je nach Region und persönlichem Geschmack gibt es viele Abwandlungen:

  • Pica-Pau de Porco (klassisch): Mit Schweinefleisch zubereitet, besonders in traditionellen Tascas beliebt.
  • Pica-Pau de Novilho: Mit Rindfleisch, eine modernere Variante, die oft in Restaurants serviert wird.
  • Mit scharfer Sauce: In manchen Regionen wird mehr Piri-Piri hinzugefügt, um das Gericht feuriger zu machen.
  • Rustikale Variante: Mit dickerer Sauce und kräftigeren Gewürzen, serviert in Ton- oder Eisenpfannen.
  • Moderne Interpretation: Mit hochwertigen Zutaten wie Filetstücken, Trüffelöl oder frischen Kräutern.

Pica-Pau in der portugiesischen Esskultur

In Portugal wird Pica-Pau selten als Hauptgericht serviert. Vielmehr ist es ein Snack oder eine Zwischenmahlzeit, die man gemeinsam in geselliger Runde genießt. Besonders in den Petisqueiras (lokale Bars für Petiscos) gehört es zu den Klassikern auf der Speisekarte. Touristen entdecken Pica-Pau oft zufällig, wenn sie in einer Taverne oder Bar eine Kleinigkeit bestellen. Schnell wird klar, dass das Gericht nicht nur sättigt, sondern auch ein Stück portugiesische Lebensfreude widerspiegelt.


Fazit über Pica Pau

Pica-Pau ist mehr als nur Fleischhappen – es ist ein kulinarisches Symbol für portugiesische Gastfreundschaft und Geselligkeit. Ob klassisch mit Schweinefleisch, modern mit Rind oder selbst zubereitet zuhause – das Gericht ist schnell gemacht, voller Geschmack und ideal, um gemeinsam zu genießen.


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