Pastéis de Santa Clara sind eines der besten Beispiele für die reiche klösterliche Backtradition in Portugal. Der Name stammt von einem der Klöster, das dem Heiligen Klara gewidmet war, und sie sind bekannt für ihre feine, fast transparente Teighülle, die eine köstliche Füllung aus süßem Eigelb und Mandeln umschließt. Ursprünglich von Nonnen in Klöstern kreiert, haben diese süßen Pasteten ihren Platz in der portugiesischen Küche gefunden und sind heute ein beliebtes Gebäck zu besonderen Anlässen.
Zutaten für Pastéis de Santa Clara
Für den Teig:
- 250 g Mehl
- 75 g Butter (geschmolzen)
- 1 Prise Salz
- 75 ml Wasser (lauwarm)
Für die Füllung:
- 200 g Zucker
- 100 ml Wasser
- 6 Eigelb
- 100 g gemahlene Mandeln
- Abrieb einer Zitrone
Zum Bestreuen:
- Puderzucker
Zubereitung der Pastéis de Santa Clara
1. Teig Vorbereiten
Die Zubereitung der Pastéis de Santa Clara beginnt mit der Herstellung eines einfachen, aber feinen Teigs. Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Prise Salz hinzufügen und die geschmolzene Butter unterarbeiten. Das lauwarme Wasser nach und nach hinzufügen, bis ein geschmeidiger, weicher Teig entsteht. Dieser Teig sollte gut durchgeknetet werden, damit er elastisch und glatt wird. Danach den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für etwa 30 Minuten ruhen lassen.
2. Füllung Zubereiten
Während der Teig ruht, kann die Füllung vorbereitet werden. Zucker und Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze zu einem dicken Sirup kochen, der die typische „Perlprobe“ bestehen sollte (etwa 107-110 °C). Den Sirup etwas abkühlen lassen und die Eigelbe vorsichtig einrühren. Diese Mischung bei geringer Hitze ständig rühren, bis sie eindickt, aber nicht zum Kochen bringen, damit das Eigelb nicht gerinnt. Anschließend die gemahlenen Mandeln und den Zitronenabrieb hinzufügen. Die Füllung vollständig abkühlen lassen.
3. Teigtaschen Formen
Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen, etwa 2 mm dick. Aus dem Teig Kreise von etwa 10 cm Durchmesser ausstechen. Auf jeden Teigkreis einen Löffel der Füllung geben und dann den Teig in der Mitte zusammenklappen, um eine halbmondförmige Tasche zu formen. Die Ränder gut andrücken, damit die Füllung beim Backen nicht herausläuft. Traditionell wird ein gezacktes Rad verwendet, um die Ränder dekorativ zu verschließen.
4. Backen der Pastéis de Santa Clara
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die gefüllten Pastéis de Santa Clara auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Für etwa 20-25 Minuten backen, bis der Teig eine leichte goldene Farbe hat. Die Pastéis sollten eine zarte, blättrige Textur haben, ohne zu stark gebräunt zu sein.
5. Fertigstellung
Die gebackenen Pastéis de Santa Clara aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Anschließend großzügig mit Puderzucker bestreuen, bevor sie serviert werden.
Der Genuss von Pastéis de Santa Clara
Diese delikaten Teigtaschen sind nicht nur aufgrund ihrer köstlichen Füllung beliebt, sondern auch aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung. Pastéis de Santa Clara verkörpern die Tradition der portugiesischen Klosterküche, bei der Nonnen Eier und Zucker kunstvoll in einzigartige Desserts verwandelten. Das Ergebnis sind Süßspeisen, die oft sehr reich an Eigelb sind – eine Zutat, die häufig übrig blieb, nachdem das Eiweiß zur Klärung von Wein oder zur Herstellung von Hostien verwendet wurde.
Pastéis de Santa Clara sind perfekt zum Kaffee oder Tee am Nachmittag und lassen sich auch wunderbar als Dessert nach einem festlichen Essen genießen. Ihr süßer, zarter Geschmack passt hervorragend zu einem kräftigen portugiesischen Kaffee, einem „Bica“.
Variationen und Tipps
- Mandeln: In einigen Regionen Portugals wird die Füllung zusätzlich mit Mandeln verfeinert, was den Geschmack noch reichhaltiger macht. Man kann auch Mandelblättchen zur Dekoration verwenden.
- Teig: Es gibt auch Varianten, bei denen Blätterteig verwendet wird, um den Prozess zu vereinfachen. Der selbstgemachte Teig verleiht den Pastéis jedoch eine besonders authentische Note.
- Aromatisierung: Neben Zitronenabrieb kann man der Füllung auch eine Prise Zimt hinzufügen, um eine zusätzliche Gewürznote zu erhalten.
Herkunft und Geschichte
Pastéis de Santa Clara stammen aus der Stadt Coimbra, einer der ältesten und bedeutendsten Städte Portugals, die für ihre Universität und reiche Kultur bekannt ist. Das Rezept geht auf das Kloster Santa Clara-a-Nova zurück, wo Nonnen einst begannen, diese süßen Leckereien herzustellen. Die klösterlichen Süßspeisen Portugals, bekannt als „Doces Conventuais“, sind ein wichtiger Teil der portugiesischen kulinarischen Tradition und spiegeln den Einfallsreichtum der Klosterküchen wider, in denen Eier, Zucker und Mandeln zu köstlichen Kreationen verarbeitet wurden.
Die Pastéis de Santa Clara wurden im Laufe der Jahre an verschiedenen Orten in Portugal beliebt und sind auch heute noch ein Symbol der kulinarischen Kultur von Coimbra und der umliegenden Regionen.
Zusammenfassung
Ein Muss für jeden Liebhaber der portugiesischen Küche. Sie vereinen die reiche Geschichte der Klosterküchen mit einem köstlichen Geschmack, der Generationen überdauert hat. Mit ihrem zarten Teig und der cremigen Eigelbfüllung sind sie ein wahres Juwel der portugiesischen Patisserie.
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