In den malerischen Bergen der Serra de Montejunto, nordwestlich von Lissabon, steht eine verlassene und unvollendete Ruine, die heute als das Montejunto Hotel bekannt ist. Ursprünglich als luxuriöses Ferienresort geplant, sollte es einst Reisenden einen spektakulären Rückzugsort mit Blick auf das umliegende Tal und die atemberaubende Landschaft der Serra de Montejunto bieten. Doch das Hotel wurde nie fertiggestellt und steht seit Jahrzehnten als Zeugnis eines gescheiterten Projekts verlassen da.
Dieses unvollendete Bauwerk ist zu einem beliebten Ziel für Urban Explorer und Abenteurer geworden, die fasziniert sind von der tragischen Geschichte, die hinter den Mauern dieses verlassenen Ortes steckt.
Die Entstehung des Montejunto Hotels
In den 1970er Jahren erlebte Portugal einen wirtschaftlichen Aufschwung, und die Region rund um Lissabon war ein begehrtes Ziel für den Tourismus. Die Serra de Montejunto, bekannt für ihre natürliche Schönheit und ihre frische Bergluft, schien der perfekte Ort für ein luxuriöses Hotelprojekt zu sein. Das Montejunto Hotel wurde als ein weitläufiges Resort konzipiert, das Touristen aus aller Welt anlocken sollte.
Der Plan umfasste ein großes Hotelgebäude mit mehreren Stockwerken, luxuriöse Zimmer, Restaurants, Freizeiteinrichtungen und weitläufige Terrassen mit Panoramablick. Aufgrund seiner Lage auf einem Hügel in den Bergen der Serra de Montejunto hätten die Gäste einen beeindruckenden Blick auf die Landschaft und die nahegelegene Atlantikküste genießen können.
Das Scheitern des Projekts
Obwohl das Montejunto Hotel ambitioniert geplant war, sollte es nie eröffnet werden. Der Bau begann in den späten 1970er Jahren, doch schon bald nach Baubeginn traten ernsthafte finanzielle Probleme auf. Die genauen Gründe für das Scheitern des Projekts sind bis heute nicht vollständig geklärt, doch es wird vermutet, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten und Fehlinvestitionen eine Rolle spielten.
Zu dieser Zeit erlebte Portugal auch politische Umwälzungen, da das Land erst kurz zuvor nach der Nelkenrevolution von 1974 von einer Diktatur zu einer Demokratie übergegangen war. Diese turbulente Phase könnte ebenfalls zur Einstellung des Projekts beigetragen haben.
Nach mehreren Jahren ohne nennenswerten Fortschritt wurde der Bau des Hotels schließlich vollständig eingestellt. Die fast fertige Struktur wurde verlassen, und das Gelände verfiel allmählich. Seitdem steht das Hotel als Symbol für ein gescheitertes Investitionsvorhaben und wurde nie wieder in Angriff genommen.
Der heutige Zustand des Montejunto Hotels
Heute ist das Montejunto Hotel eine verlassene Ruine, die von der Zeit gezeichnet ist. Die Betonwände des Gebäudes sind an vielen Stellen eingestürzt oder weisen schwere Schäden auf, und das gesamte Gelände ist von Vegetation überwuchert. Die ehemals geplanten luxuriösen Zimmer stehen leer und bieten nur noch Ruinen und Schutt. Einige Teile des Gebäudes sind noch begehbar, doch viele Bereiche sind gefährlich und instabil.
Trotz seines verwahrlosten Zustands zieht das Montejunto Hotel eine Vielzahl von Besuchern an. Urban Explorer, Abenteurer und Fotografen sind fasziniert von der gescheiterten Pracht und den Möglichkeiten, die das Gebäude für eindrucksvolle Bilder bietet. Der Blick von den oberen Stockwerken des Hotels auf die umliegenden Berge und Täler bleibt auch nach all den Jahren spektakulär.
Einige Bereiche des Gebäudes sind mit Graffiti bedeckt, und das Hotelgelände wird oft von lokalen Jugendlichen und Abenteurern besucht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Betreten des Gebäudes gefährlich sein kann, da viele Strukturen einsturzgefährdet sind.
Geistergeschichten und Legenden
Wie bei vielen verlassenen Orten, ranken sich auch um das Montejunto Hotel zahlreiche Mythen und Legenden. Einige behaupten, dass das Hotel von den Geistern derjenigen heimgesucht wird, die in den Bergen der Serra de Montejunto ums Leben gekommen sind. Diese Geschichten haben den verlassenen Ort noch mysteriöser gemacht und locken manchmal auch neugierige Geisterjäger an.
Besonders nachts, wenn der Wind durch die offenen Fenster des Gebäudes pfeift und die verlassene Struktur in Dunkelheit gehüllt ist, wirkt das Hotel unheimlich und geheimnisvoll. Es gibt jedoch keine bestätigten Berichte über paranormale Aktivitäten, und die meisten Besucher kommen wegen der Abenteuerlust und der Faszination für verlassene Orte hierher.
Zukunft des Montejunto Hotels
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen über die Zukunft des Montejunto Hotels. Einige Investoren zeigten Interesse, das verlassene Gebäude zu restaurieren und wiederzubeleben. Die natürliche Schönheit der Serra de Montejunto und die Nähe zu Lissabon machen das Gebiet weiterhin attraktiv für den Tourismus. Doch aufgrund der hohen Kosten, die mit einer Restaurierung und den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen verbunden wären, wurde bisher kein Projekt realisiert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Montejunto Hotel jemals fertiggestellt oder renoviert wird, scheint gering zu sein. Für die meisten Menschen bleibt es ein Symbol für gescheiterte Träume und Fehlinvestitionen. Der Ort könnte jedoch weiterhin als Anziehungspunkt für Abenteurer und Liebhaber verlassener Orte bestehen bleiben.
Fazit: Montejunto Hotel – Eine verlorene Vision
Das Montejunto Hotel ist ein eindrucksvolles Beispiel für ein gescheitertes Bauprojekt und ein faszinierender Lost Place in Portugal. Die verfallene Struktur, die nie den Glanz und den Luxus erreicht hat, den sie einst versprach, bleibt ein Mahnmal für die Unwägbarkeiten von großen Investitionen. Für Urban Explorer und Abenteurer ist das Montejunto Hotel ein faszinierendes Ziel, das mit seiner Geschichte und der einzigartigen Umgebung beeindruckt.
Obwohl es heute eine Ruine ist, erinnert es immer noch daran, wie nah der Erfolg manchmal scheitern kann – und wie die Natur letztlich die Oberhand gewinnt, wenn der Mensch seine Ambitionen aufgibt.
Weiterführende Links:
- Verlassene Orte in Portugal: Lost Places
- 13 Abandoned Places in Portugal That Will Shock You – Portugal.com
- „Serra de Montejunto – PortugaI“ by Portuguese_eyes is licensed under CC BY-SA 2.0.