In den nordportugiesischen Bergen, unweit der spanischen Grenze, erhebt sich das Castelo de Montalegre – ein markantes Relikt der portugiesischen Geschichte. Die Burg, die auf eine Entstehungszeit im 13. Jahrhundert zurückgeht, beeindruckt nicht nur mit ihrer strategischen Lage über dem Cávado-Tal, sondern auch durch ihre Rolle in der Verteidigungsgeschichte und die bis heute lebendige Folklore der Region Trás-os-Montes.
Die historische Bedeutung der Festung
Die Ursprünge des Castelo de Montalegre sind eng mit der Phase der portugiesischen Reconquista verbunden, als König Dinis begann, das Land vor drohenden Angriffen zu schützen. Die strategische Position des Bauwerks auf einem Hügel sollte einen militärischen Kontrollpunkt schaffen, der sowohl den Zugang zu den angrenzenden Regionen Galiciens sicherte als auch vor Bedrohungen aus dem Norden schützte. Durch die Jahrhunderte erfuhr die Burg mehrere Erweiterungen und Anpassungen, insbesondere im 14. Jahrhundert, um die Befestigungsanlagen zu stärken und die Verteidigung zu optimieren.
Die Burg beeindruckt durch ihre romanische und gotische Bauweise, eine Mischung, die damals in der Region üblich war. Dicke Steinmauern und befestigte Wehrtürme prägen das Erscheinungsbild des Castelo de Montalegre, das noch heute in seiner majestätischen Form erhalten ist und als architektonisches Erbe der Region gilt.
Architektur und Bauweise der Burg
Das Castelo de Montalegre besticht durch seine robuste und gleichzeitig detaillierte Architektur. Ein markantes Merkmal ist der Hauptturm, der sogenannte Torre de Menagem, der die höchste Stelle der Burg bildet und als Beobachtungspunkt diente. Von hier aus hatten die Verteidiger eine weite Sicht über das Umland und konnten so frühzeitig vor nahenden Gefahren gewarnt werden.
Der Turm ist eine typische mittelalterliche Konstruktion, die auf massiven Steinquadern ruht und nur über schmale Fensteröffnungen verfügt. Diese schmale Öffnung bot Schutz gegen Angriffe und war zugleich ein perfekter Ort für Bogenschützen, um Feinde abzuwehren. Die Zinnen und Bögen, die das Castelo de Montalegre krönen, sind zudem feine Beispiele für die gotische Baukunst, die die Burg zu einem besonderen Denkmal der mittelalterlichen Architektur Portugals machen.
Mystik und Brauchtum
Neben ihrer historischen Rolle ist die Burg auch ein Zentrum für regionale Mythen und Bräuche. Die Umgebung von Montalegre ist für Geschichten über Magie und Hexerei bekannt, und die Burg ist das Herzstück dieser Erzählungen. Jedes Jahr am 31. August wird in Montalegre die „Noite das Bruxas“ – die Nacht der Hexen – gefeiert. In dieser Nacht erweckt das Dorf die alten Sagen wieder zum Leben und lässt Besucher an einer festlichen Inszenierung teilnehmen, die mit Feuern, traditionellen Ritualen und Kostümen die geheimnisvolle Atmosphäre unterstreicht.
Dieser Brauch, der tiefe Wurzeln in der portugiesischen Folklore hat, zieht zahlreiche Besucher an, die das Castelo de Montalegre in einem besonders mystischen Licht erleben. Die „Noite das Bruxas“ ist nicht nur eine Feier, sondern auch eine symbolische Verbindung zu den alten Überlieferungen der Region und ein Ausdruck des kulturellen Erbes von Trás-os-Montes.
Das Castelo de Montalegre als Besuchsziel
Heute zählt das Castelo de Montalegre zu den beliebtesten historischen Sehenswürdigkeiten der Region und bietet einen faszinierenden Einblick in die portugiesische Geschichte. Besucher können die Festung erkunden und die unterschiedlichen Bereiche der Anlage, darunter die mächtigen Mauern und den imposanten Hauptturm, entdecken. Die Aussicht von den Burgmauern ist spektakulär und reicht über das gesamte Cávado-Tal hinweg.
In der Burg befindet sich ein Museum, das Einblicke in die Lebensweise und die Bedeutung der Festung im Mittelalter gibt. Besucher können durch interaktive Ausstellungen erfahren, wie die Menschen damals lebten und welche Bedeutung die Burg für die lokale Bevölkerung hatte. Die Erkundung des Castelo de Montalegre ist daher nicht nur ein historischer Spaziergang, sondern eine Reise in die Vergangenheit Portugals, die die mittelalterliche Kultur lebendig macht.
Tipps für Ihren Besuch
Ein Besuch im Castelo de Montalegre lohnt sich das ganze Jahr über, wobei die Sommermonate die beste Reisezeit bieten, da das milde Wetter die Besichtigung der Festung angenehm gestaltet. Es wird empfohlen, genügend Zeit für die Erkundung einzuplanen und an einer geführten Tour teilzunehmen, um tiefere Einblicke in die Geschichte und Architektur der Burg zu erhalten. Der Eintritt ist preiswert, und in der Nähe der Burg finden sich auch mehrere traditionelle Restaurants, die regionale Spezialitäten wie Eintöpfe und Wurstwaren anbieten.
Die Ortschaft Montalegre selbst ist ein gemütlicher Ort, in dem man das ruhige Leben in Trás-os-Montes genießen kann. Besonders der Wochenmarkt ist einen Besuch wert und bietet eine Vielzahl an lokalen Produkten und handwerklichen Erzeugnissen, die das authentische Flair der Region widerspiegeln.
Castelo de Montalegre in Bildern
Begleiten Sie uns auf eine visuelle Entdeckungsreise. Unsere Bildergalerie lädt Sie ein, die Schönheit und Geschichte dieser einzigartigen Festung zu erkunden und die malerischen Ansichten von Montalegre aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

























Castelo de Montalegre Kartenansicht
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