Portugal ist ein faszinierendes Land mit vielen Geheimnissen und Besonderheiten, die nicht immer sofort ins Auge fallen. Hier sind einige weniger bekannte Fakten über Portugal, die selbst für Kenner des Landes überraschend sein könnten.
Das älteste Buchgeschäft der Welt
Wusstest du, dass das älteste noch in Betrieb befindliche Buchgeschäft der Welt in Portugal steht? Die Livraria Bertrand in Lissabon wurde 1732 gegründet und hält den Guinness-Weltrekord für das älteste kontinuierlich betriebene Buchgeschäft der Welt. Dieses historische Geschäft hat die portugiesische Literatur über Jahrhunderte hinweg geprägt und ist bis heute ein beliebter Treffpunkt für Bücherliebhaber.
Portugiesische Zungenbrecher
Die portugiesische Sprache ist voll von Herausforderungen, selbst für Muttersprachler. Einer der bekanntesten Zungenbrecher im Portugiesischen lautet: „O rato roeu a roupa do rei de Roma.“ Übersetzt bedeutet das: „Die Ratte hat die Kleidung des Königs von Rom zernagt.“ Solche sprachlichen Herausforderungen sind ein interessantes Merkmal der portugiesischen Sprache und zeigen die Vielseitigkeit und Komplexität dieser romanischen Sprache.
Die längste Brücke Europas
Die Vasco-da-Gama-Brücke in Lissabon ist die längste Brücke Europas. Mit einer Gesamtlänge von 17,2 Kilometern überspannt sie den Tejo-Fluss und verbindet die nördlichen und südlichen Regionen des Landes. Diese beeindruckende Struktur wurde 1998 fertiggestellt, pünktlich zur Weltausstellung, die in Lissabon stattfand. Sie ist nicht nur ein bedeutendes Bauwerk, sondern auch ein Symbol für die Verbindung und den Fortschritt im modernen Portugal.
Das geheimnisvolle Dorf Monsanto
Monsanto, ein kleines Dorf in Zentralportugal, ist einzigartig, weil es buchstäblich in den Fels gehauen ist. Die Häuser von Monsanto sind zwischen riesigen Granitfelsen gebaut, die teilweise die Wände und Dächer der Gebäude bilden. Das Dorf hat sich seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt und bietet einen faszinierenden Einblick in eine längst vergangene Zeit. Es wird oft als eines der traditionellsten Dörfer Portugals bezeichnet und ist ein Geheimtipp für Reisende, die abseits der üblichen Touristenpfade unterwegs sind.
Die Verbindung zu Japan
Portugal war das erste europäische Land, das im 16. Jahrhundert Kontakt zu Japan aufnahm. Die Portugiesen führten viele neue Dinge in Japan ein, darunter Feuerwaffen, Brot und die Tempura-Kochtechnik. Dieser kulturelle Austausch hinterließ auch Spuren in der japanischen Sprache; so stammt beispielsweise das japanische Wort „pan“ (パン), was Brot bedeutet, vom portugiesischen Wort „pão“.
Portugals unerwartete Wasserfälle
Während Portugal für seine Strände und Küsten bekannt ist, wissen nur wenige, dass es auch spektakuläre Wasserfälle gibt. Ein Beispiel ist der Frecha da Mizarela, einer der höchsten Wasserfälle Portugals, der sich in den Bergen der Serra da Freita im Norden des Landes befindet. Diese beeindruckende Naturkulisse bietet Wanderern und Naturliebhabern ein überraschendes Erlebnis abseits der typischen touristischen Attraktionen.
Die mysteriösen Steinkreise von Almendres
Portugal hat seine eigene prähistorische Mysterien. In der Nähe von Évora, in der Region Alentejo, befindet sich der Cromlech von Almendres, eine der größten Megalithanlagen der Iberischen Halbinsel. Diese Steinkreise, die aus über 90 stehenden Steinen bestehen, stammen aus der Jungsteinzeit und sind älter als Stonehenge. Die genaue Bedeutung dieser Anordnung ist bis heute nicht vollständig geklärt, was diesen Ort noch faszinierender macht.
Lissabons geheime Tunnel
Unter den Straßen von Lissabon liegt ein Netz von geheimen Tunneln und Katakomben, die nur selten der Öffentlichkeit zugänglich sind. Besonders bekannt sind die römischen Galerien unter dem Stadtteil Baixa, die ursprünglich im ersten Jahrhundert nach Christus erbaut wurden. Diese Tunnel sind oft überflutet und können nur ein paar Tage im Jahr besichtigt werden, was sie zu einem echten Geheimtipp für Entdecker macht.
Das „Village of Schist“
In den Bergregionen Zentralportugals gibt es eine Reihe von traditionellen Dörfern, die als „Aldeias do Xisto“ bekannt sind, was auf Deutsch „Schieferdörfer“ bedeutet. Diese Dörfer bestehen aus Häusern, die vollständig aus Schiefergestein gebaut sind, was ihnen ein besonderes, rustikales Aussehen verleiht. Diese abgelegenen Dörfer sind oft schwer zugänglich, haben aber eine besondere Atmosphäre, die ein Gefühl von Zeitreise in längst vergangene Tage vermittelt.
Die längste Stupa Europas
In dem kleinen Dorf Dornes, in Zentralportugal, steht die größte buddhistische Stupa Europas. Sie wurde von Tarthang Tulku Rinpoche, einem tibetischen Lama, im Jahr 2002 erbaut. Diese ungewöhnliche Stupa, bekannt als Stupa von Dornes, symbolisiert Frieden und Harmonie und ist ein erstaunliches Beispiel dafür, wie unterschiedlichste Kulturen in Portugal aufeinandertreffen und koexistieren.
Portugals Atlantis
Im Südwesten von Portugal, an der Küste von Alentejo, gibt es Berichte über eine versunkene Stadt namens „Cem Soldos“. Diese mythische Stadt soll in der Nähe des heutigen Sines gelegen haben und in einem katastrophalen Ereignis, ähnlich dem von Atlantis, im Meer versunken sein. Während es keine konkreten archäologischen Beweise gibt, lebt diese Legende in der lokalen Folklore weiter und regt die Fantasie der Menschen an.